Im Laufe ihres Lebens produziert eine Cannabispflanze ca. 400 verschiedene chemische Stoffe. Aber nur wegen eines einzigen Stoffes hat Cannabis die Bekanntheit erlangt, die es heute hat: THC. THC hat auf den menschlichen Körper eine berauschende Wirkung und wird deshalb bereits seit Jahrhunderten als Droge verwendet. Doch wofür steht THC eigentlich und noch wichtiger, wie wirkt es auf das Gehirn?
THC ist eine von etwa 100 chemischen Stoffen, die ausschließlich in Pflanzen der Gattung Cannabis auftreten, sogenannte Cannabinoide. THC sticht aus diesen Cannabinoiden allerdings besonders hervor, da es eine besonders psychoaktive Wirkung besitzt. Eine Aufklärung über die beliebteste illegale Droge der Welt!
Die Grundlagen zum Wirkstoff THC
Zunächst einmal ein paar Basics: Was ist THC und wofür stehen die Buchstaben? THC ist offensichtlich eine Abkürzung und steht für die chemische Komponente von Weed, die dich high macht: Tetrahydrocannabinol. Das Wort sieht auf den ersten Blick kompliziert aus, lässt sich aber relativ leicht einprägen. Und da du nun wie ein Experte klingen kannst, hier ein paar Fakten zum beliebten Wirkstoff, der in den Trichomen.
Delta-9 Tetrahydrocannabinol ist psychoaktiv
THC gilt als psychoaktiv, da es das Bewusstsein verändert. Es aktiviert bestimmte Zonen im Gehirn und spezifischen psychischen Effekten. Da Körper und Geist bekanntlich zusammenhängen, wirkt sich ein veränderter Zustand im Gehirn auch auf die Wahrnehmung des Körpers aus. Der Körper fühlt sich häufig etwas schwerfälliger oder einfach „intensiver“ an. Die Ursache dafür liegt in der Art und Weise, wie THC in unserem Körper am Endocannabinoid-System andockt.
Zusammenspiel von THC und Endocannabinoid-System
Tetrahydrocannabinol? Endocannabinoid-System? Sind wir jetzt im Biologie-Studium? Keine Sorge, so kompliziert ist es nicht. Merke dir erstmal nur diese beiden Wörter, dann hast du schonmal eine gute Basis geschaffen.
Das Endocannabinoid-System ist quasi eine Ansammlung von „Schlössern“ oder Rezeptoren, in die passende „Schlüssel“, nämlich ein chemischer Stoff, reinpassen. Manche Schlüssel passen nur in ein bestimmtes Schloss, andere Schlüssel passen sogar in mehrere Schlösser. Der Körper produziert selbst ebenfalls Cannabinoide.
Wenn du hin und wieder joggen gehst kennst du das High, das man vom Laufen erhält. An den selben Rezeptoren dockt auch das THC an und ruft dadurch den Effekt hervor, den wir als angenehm empfinden.
Die Wirkung von Cannabis auf dein Gehirn
Wenn du Cannabis konsumierst, dann beförderst du Cannabinoide in deinen Körper. Sobald sie in deinem Körper sind, werden sie metabolisiert und gelangen dann ins Blut. Dort docken sie dann an den CB1 und CB2 Rezeptoren an, die sich vor allem im Zentrum des Gehirns und im zentralen Nervensystem befinden.
Interessanterweise gibt es mehr als 10x so viele CB1 Rezeptoren im Gehirn wie Opiod-Rezeptoren, die beispielsweise für die Wirkung von Morphin verantwortlich sind. CB2 Rezeptoren spielen im Immunsystem eine Rolle, weshalb Cannabis seine zahlreichen medizinischen Vorzüge hat.
THC ist nicht das einzige Cannabinoid, das an CB1 und CB2 Rezeptoren andockt. Aber es ist für die Wirkung verantwortlich, für die Cannabis bekannt ist. Das Endocannabinoid-System schüttet daraufhin nämlich Dopamin aus, was für die euphorischen und entspannenden Effekte mit verantwortlich ist.
Worin liegt die genaue Ursache für das High?
CB1 Rezeptoren im Gehirn und im Nervensystem haben Einfluss auf deine Bewegungen, dein Gedächtnis, deine Gedanken, deine Sinneswahrnehmungen und sogar auf deine Wahrnehmung von Zeit. Tetrahydrocannabinol „überaktiviert“ gewissermaßen genau die Körperfunktionen, die normalerweise vom Endocannabinoid-System gesteuert werden, unter anderem Stimmung, Appetit, Gedächtnis und Wahrnehmung.
Die Summe an Wirkungen auf verschiedene Bereiche des Körpers sind das Gefühl, das wir als High kennen. Die Vielzahl an beeinflussten Bereichen ist auch der Grund dafür, wieso sich die Wirkung von Cannabis für jeden Konsumenten so individuell anfühlt. Es gibt einfach eine zu hohe Zahl an Faktoren, die für die Wirkung eine entscheidende Rolle spielen.
Was macht Tetrahydrocannabinol im Körper?
THC beeinflusst nicht nur dein Gehirn, sondern deinen ganzen Körper. Die meisten spürbaren Effekte von Cannabis erhältst du von Veränderungen im Gehirn, theoretisch gibt es aber passende Rezeptoren im ganzen Körper. Wichtig sind insbesondere auch die Rezeptoren im Immunsystem, aufgrund derer der Wirkstoff auch wunderbar gegen Entzündungen hilft, gleichzeitig aber auch ein bisschen das Immunsystem beeinflussen kann.
Weiterhin löst Cannabis die Freischüttung des appetitfördernden Hormon Ghrelin aus, was für die bekannten Hungerattacken nach dem Konsum von Cannabis verantwortlich ist. Auch der trockene Mund ist durch die Ähnlichkeit von THC und einem speichelfördernden Enzym zu erklären, da der Speichelfluss quasi blockiert wird.
Auch bei äußerlichem Auftragen von Cannabis Wirkstoffen auf die Haut kann die Pflanze Wirkung zeigen. Unsere Haut beinhaltet CB2 Rezeptoren und sind der Grund dafür, dass sich Hanfcreme immer größerer Beliebtheit erfreut. Die Creme bietet den Vorteil, medizinisches Cannabis über die Haut aufzunehmen, ohne davon psychoaktive Wirkungen zu verspüren oder high zu werden.
Die medizinischen Vorteile der Hanfpflanze
Da THC automatisch mit Marihuana, Haschisch und high sein in Verbindung gebracht wird, geraten die wunderbaren Wirkungen der Hanfpflanze häufig in den Hintergrund. Und auch wenn die berauschenden Effekte von Gras im Allgemeinen eher gewünscht sind als die medizinischen Effekte, sind die medizinischen Aspekte nicht weniger wichtig. Glücklicherweise sind viele Länder weltweit mit medizinischem Cannabis auf dem Vormarsch und es fließt immer mehr Geld in die Erforschung weiterer Einsatzbereiche.
Anti-Entzündlich
Wir haben bereits angesprochen, wie THC auf das Immunsystem des Körpers wirkt: Es wirkt stark antientzündlich. Entzündlichkeit des Körpers ist ein entscheidender Faktor für eine Vielzahl von Krankheiten, weshalb Tetrahydrocannabinol gegen jede dieser Krankheiten Wirkung zeigen kann. Von Multiple Sklerose, über Autoimmunerkrankungen bis hin zu Depressionen – Cannabis hat bei jeder Krankheit bereits positive Effekte gezeigt.
Krebs
Das Potential von Cannabis im Bereich der Krebsforschung ist sehr vielversprechend, aber noch nicht ausreichend erforscht. Bisher wird das Kraut vor allem an Chemopatienten verschrieben, damit ihnen die Nahrungsaufnahme leichter fällt. Aber auch die Krankheit selbst kann mit Cannabis behandelt werden – In welchem Ausmaß ist Bestand der aktuellen Forschung. In Versuchen hat das THC teilweise Effekte ausgelöst, dass sich der Krebs quasi selbst auffrisst. Die nächsten Jahre werden hier neue Erkenntnisse erzielen.
Psychische Krankheiten
Cannabis kann PTSD Patienten dabei helfen, ihre Probleme zu lindern und traumatische Erfahrungen zu vergessen. Außerdem kann das THC gegen Depressionen und ADHS Symptome helfen.
Die Behandlung psychischer Krankheiten mit Cannabis ist allerdings ein zweischneidiges Schwert: Diverse Studien bringen den Langzeitkonsum von Cannabis mit verschiedensten psychischen Krankheiten in Verbindung. Insbesondere wenn du zu Schizophrenie oder Psychosen tendierst, solltest du keinesfalls über einen längeren Zeitraum THC konsumieren.
Chronische Schmerzen
Der vielleicht häufigste Einsatzbereich von medizinischem Cannabis ist bei Schmerzpatienten. Das ist auch kein Wunder, wenn man sich die Schädlichkeit und die Gefahr einer Abhängigkeit von Cannabis im Vergleich zu Opiaten anschaut. Von Muskelkrämpfen bis Migräne, die Eigenschaft von THC, Dopamin in hohen Dosen auszuschütten, ist einfach extrem mächtig und deshalb die Einsatzbereiche relativ vielseitig.
Schlafstörungen
Mit der auftretenden Euphorie und der entspannenden Wirkung von Cannabis bringt THC gleich zwei Eigenschaften mit, die sehr vorteilhaft gegen Schlafstörungen sind. Etwa jeder dritte Mensch leidet unter einer Form von Schlafstörung. Und auch wenn herkömmliche Medikamente kurzfristig gegen Schlafstörungen helfen können, sind sie langfristig gesehen nicht sehr hilfreich und zusätzlich noch ungesund bei Langzeitnutzung. Indica Sorten haben im Allgemeinen einen eher sedierenden und entspannenden Effekt, sowohl auf den Kopf, als auch auf den Körper.
THC als Freizeitdroge
Abgesehen von seinen beeindruckenden medizinischen Effekten hat THC natürlich seine Bekanntheit dadurch erlangt, ein euphorisches Gefühl zu verursachen. Auch der Freizeitkonsum entwickelt sich immer weiter: Egal ob es neuartige Sorten mit Rekordwerten an THC, neue Geräte für den Konsum oder neue Kochtechniken mit Weed geht, der Markt breitet sich in jede Richtung aus und wächst unglaublich schnell. Zurzeit dominiert kaum eine Form von Cannabis die Szene so sehr wie THC-Konzentrate – Aber was ist das eigentlich?
Dabbing von hochkonzentriertem Tetrahydrocannabinol
Es gibt verschiedene Methoden, Cannabinoide aus getrocknetem Marihuana zu gewinnen. Manche sind effizienter als andere, andere wiederum sind sicherer in der Durchführung. Das Ziel jeder Methode ist das Gleiche: Cannabinoide und Terpene der Hanfpflanze aus dem Pflanzenmaterial zu extrahieren.
Butan, CO2 und Alkoholextraktion gehören zu den bekanntesten Extraktionsmethoden und jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Mit jeder kann man hochpotentes Dab herstellen und Werte von über 90% THC erhalten. Wenn man diesen Wert mit den gewohnten THC-Werten von Weed bei 15-20% vergleicht, wird klar, warum Konzentrate so beliebt sind. Dementsprechend braucht man auch mehrere Gramm Gras.
Die häufigste Konsumform von Cannabiskonzentraten ist mit einer Dab Bong. Beim Dabben erhitzt man einen Nagel aus Glas oder Metall mit einem Bunsenbrenner auf mehrere hundert Grad und legt anschließend das Konzentrat auf die Oberfläche dieses heißen Nagels. Dabei verdampft es und man inhaliert es wie bei einer normalen Bong.
Weshalb du THC unbedingt erhitzen musst
Da wir jetzt schon einiges über den entscheidenden Wirkstoff in der weiblichen Hanfpflanze gelernt haben, gibt es noch einen wichtigen Punkt: In seiner „rohen“ Form als Marihuana oder Haschisch ist Tetrahydrocannabinol zu 100% unwirksam, da das THC erst aktiviert werden muss. Wenn du einfach so ein paar Blüten Marihuana essen und schlucken würdest, würdest du davon nicht high werden. Ausprobieren solltest du das trotzdem nicht, da du von Stoffen in der Pflanze Bauchschmerzen bekommst. Um das Zeug zu aktivieren, musst du es erhitzen!
Der Unterschied von THC und THC-A
Wenn man es genau nimmt, ist der chemische Stoff in Cannabis THC-A. Das A steht für „Acid“, also Säure. Wenn THC-A Hitze ausgesetzt wird, dann wird es in das psychoaktive Delta-9-Hydrocannabinol umgewandelt. Das ist auch der Grund dafür, wieso du deinen Joint überhaupt anzünden musst: Nicht nur zum Erzeugen des Rauchs, auch zum Aktivieren des entscheidenden Wirkstoffs!
Dieser Prozess nennt sich Decarboxylieren. Dieser Schritt ist auch insbesondere dann wichtig, wenn du dir etwas mit Cannabis backst. Wenn du dein Gras nicht decarboxylierst, isst du im Grunde genommen wirkungsloses Pflanzenmaterial. Erst wenn du es erhitzt, beispielsweise im Backofen, kann es seine Wirkung entfalten. Dabei solltest du es aber auch nicht zu hohen Temperaturen aussetzen, da das THC dann kaputtgehen könnte.